Sonntag, 7. November 2010

Datensicherung und Datentransfer mit ACDSee Pro

Vorüberlegungen
Die Aufgabe
Die Frage, wie eine sinnvolle Datensicherung größerer Fotobestände auf Notebooks oder PC aussehen könnte, scheint sich zunächst recht simpel beantworten zu lassen: ein externes USB-Laufwerk anschließen, Verzeichnis mit dem Bilderbestand markieren, copy and paste, fertig.

Bei näherer Überlegung fällt dann jedoch auf, dass Bilddateien nicht nur verändert, kopiert oder neu hinzukommen, sondern auch gelöscht werden. Außerdem kommt es vor, dass diese Dateien innerhalb einer hierarchischen Unterverzeichnisstruktur kopiert und verschoben werden. Schließlich unterliegt auch die Unterverzeichnisstruktur selbst regelmäßigen Veränderungen. All dieses soll natürlich auf dem Sicherungsdatenträger automatisch so mitgeführt werden, dass sich hier eine identische Kopie des Originalpfades findet.

Als weitere Erschwernis kommt oft hinzu, dass größere Bilddatenbestände sinnvollerweise mit Bildverwaltungssoftware geführt werden, die ihrerseits ihre Informationen zu den Bildern in eigenen Dateien führen, die mit dem Datenbestand synchron gehalten werden müssen.

All das lässt sich mit einem einfachen Kopieren natürlich nicht erledigen, jedoch gibt es Methoden und Tools, welche die aufgeführten Anforderungen ebenso einfach erfüllen können, wenn sie einmal installiert sind.

Der Batch-Job
Das hier beschriebene Verfahren der Datensicherung dient zugleich dem Transfer eines Bilddatenbestandes nebst zugehöriger Datenbank am Beispiel des Fotomanagers ACDSee Pro von einem Notebook zu einem PC (oder NB zu NB oder PC zu NB oder...). Die Beschreibung sieht zunächst vielleicht etwas verwirrend aus, ist aber in der Anwendung völlig simpel quasi mit einem Mausklick erledigt.

Die Tools
ROBOCOPY
Als unterstützende Software wird der kostenlose Kopierspezialist ROBOCOPY.EXE von Microsoft (ab Windows Vista ist das im System enthalten, bei älteren Windowsversionen muss das Programm heruntergeladen werden) verwendet. Die vielfältigen Vorteile dieses Vorgehens sind im Internet an vielen Stellen beschrieben (z.B. http://de.wikibooks.org/wiki/Datensicherung/_Werkzeuge/_ROBOCOPY). Das Programm kann äußerst flexibel durch das Setzen geeigneter Parameter in der Aufrufzeile alle oben angedeuteten Aufgaben durchführen, kann das auch via Netzwerke sowie in Fehlersituationen Wiederaufsetzen oder/und Wiederholen. Die weitere Beschreibung hier setzt auf diesem Tool auf, den ich z.B. in dieser Form aufrufe:

   robocopy C:\quelle g:\ziel /MIR /R:3 /W:5 /FFT /NDL /TEE /LOG:robocopy.log

Die hier eingesetzten Parameter sind eine kleine Auswahl der möglichen, die sich für mich als sinnvol herausgestellt haben. Hier ihre Bedeutungen:

.../MIR = angegebenes Verzeichnis spiegeln
   /R:3 = bis zu 3 Wiederholungen bei Fehlern
   /W:5 = 5 Sekunden Wartezeit bei Wiederholungen
   /FFT = Zwei Sekunden Granularität für Dateizeiten
   /NDL = unterdrückt die Verzeichnisausgabe im Protokoll
   /TEE = Ausgabe sowohl in Protokolldatei als auch auf den Bildschirm
   /LOG:robocopy.log = Protokolldatei schreiben

Nach meiner Erfahrung genügt oft auch
   robocopy C:\dat\foto g:\foto /MIR

Die meisten Zusatzoptionen sind bei guten Hardwarebedingungen entbehrlich. /FFT hat allerdings bei mir bewirkt, dass nicht jedesmal massenhaft unveränderte Dateien kopiert wurden, bloss weil die Systemzeiten zwischen PC und NB minimal abwichen.

Der Sicherungsjob "FotoSich.bat"
Diese Datei mit dem einfachen dreizeiligen Batchjob habe ich auf dem Systemlaufwerk des Notebook gespeichert und auf den Desktop verlinkt. So kann ich den Job jederzeit einfach durch einen Doppelklick meiner Maus aufrufen.

   @echo Sicherung der Fotodaten vom internen LW C: auf das externe LW G:
   robocopy C:\dat\foto G:\foto /MIR /R:3 /W:5 /FFT
   @pause

Der Restaurationsjob „FotoRest.bat“
Diese Datei mit dem ebenso einfachen Batchjob habe ich auf dem Systemlaufwerk des Ziel-PC gespeichert und hier ebenfalls auf den Desktop verlinkt. So kann ich auch diesen Job jederzeit einfach durch einen Doppelklick meiner Maus aufrufen.

   @echo Vom externen Datenträger G: auf das interne Foto-Laufwerk D: übertragen
   robocopy G:\foto D:\dat\foto /MIR /FFT /NDL /TEE
   @pause

Ablauf der Sicherung vom Notebook auf ein USB-Laufwerk
ROBOCOPY-Protokoll
Mit einem einfachen Doppelklick auf die "Fotosich.bat" des Notebook-Bildschirms läuft nun also ein Prozess ab, der ziemlich zuverlässig sicherstellt, dass alle Daten und Strukturen des Unterverzeichnisses C:\dat\foto praktisch identisch auf dem externen USB-Laufwerk gespiegelt werden. Das funktioniert übrigens auch über LAN oder (langsamer) WLAN wunderbar.

Das ist allerdings nur der Vorgang der Datenspiegelung von Datenträger zu Datenträger, der genau so mit beliebigen Daten ablaufen kann. Damit hier nicht nur die Bilddateien sondern auch die zugehörigen Datenbankdateien, in denen die Metadaten der zugehörigen Bilder stehen, mitgesichert werden, muss zuvor dafür gesorgt werden, dass die Datenbankkopie von ACDSee ebenfalls im Verzeichnis C:\dat\foto steht.

Um das sicherzustellen, kann eine Sicherung wie folgt ablaufen:

1. Am Notebook ACDSee starten.
2. In ACDSee „Datenbank-Datenbank sichern“ wählen und dort "Erstellen einer neuen Datensicherungskopie" und
    Das „Aktualisieren einer...“ hat bei mir zu unbefriedigenden Ergebnissen geführt, deshalb mache ich IMMER eine Vollsicherung.
3. "Alle Miniaturen einbeziehen" und
    Ich möchte die Miniaturen nicht erst wieder neu aufbauen lassen und lasse sie deshalb gleich mit speichern.
4. "Speicherpfad wählen" und
     Hier ist der Pfad C:\DAT\FOTO zu wählen, weil dort der Fotobestand liegt und damit automatisch Bilderbestand UND die zugehörige Datenbank beisammen sind, die dann von ROBOCOPY gemeinsam auf die Spiegelung gebracht werden können.
Auswahl Sicherungsverzeichnis der Datenbank
5. zurück auf die Datensicherungsübersicht und
6. *** nun läuft die Datensicherung ***, die einige Zeit beanspruchen kann.
7. Erfolgsmeldung von ACDSee und
8. Im Fotoverzeichnis steht nun ein neues Unterverzeichnis (z.B. C:\DAT\FOTO\ACDSeeBK_2010-11-05) mit der Datenbanksicherung.
9. Das externe USB-Laufwerk wird angeschlossen - wenn nicht bereits geschehen.
10. Der Batch-Job "FOTOSICH.BAT" (Robocopy) wird gestartet und läuft ab - - -
Der Initialtransfer kann je nach Größe des Datenbestandes einige Stunden beanspruchen (z.B. 200GB ~ 6 Stunden), die Folgetransfers, bei denen ROBOCOPY automatisch lediglich die Änderungen zur letzten Sicherung überträgt, benötigen dann jedoch nur wenige Sekunden bis Minuten.
11. Sicherung ist abgeschlossen.

Nach dem Ablauf liegt nun eine exakte Kopie des Bildbestandes einschließlich Datenbanksicherung des Notebooks auf dem USB-Laufwerk. Das heißt, dass beide zwangsläufig miteinander harmonieren.

Ablauf der Restaurierung vom USB-Laufwerk auf den PC

Nun ist die Kopie von Datenbank und Bilderdateien vom USB-Laufwerk auf den PC zu bringen, damit dort identischer Stand wie auf dem Notebook (Annahme: das Notebook ist der Master) besteht, der Ablauf funktioniert natürlich ebenso gut auch in umgekehrter Richtung.

1. USB-Laufwerk an PC anschließen und Batch-Job "FOTORest.BAT" (Robocopy) starten
2. Nach erfolgreichem Transfer des Daten-Bestandes einschließlich DB-Sicherung ist ACDSee auf dem PC starten.
3. Datenbank "Datenbank Wiederherstellen" wählen
4. Begrüßung und
5. "Wiederherstellungsoptionen" auf "Nach Dateipfad suchen" und "Sicherungskopie finden"
6. Im "Öffnen"-Dialog ist im Foto-Verzeichnis das Unterverzeichnis der DB-Sicherung, z.B. D:\DAT\FOTO\ ACDSeeBK_2010-11-05 auszuwählen.
7. Im nun geöffneten Unterverzeichnis ist "ACDSee.bkup" zu <Öffnen>
8. darauf zurück zu "Wiederherstellungsoptionen" mit "Nach Dateipfad suchen" und
9. Dann kommt ein wichtiger Punkt! Die Datenbank-Laufwerkszuordnung!
Da in meinem Beispiel der Datenbestand im Notebook auf C: liegt, im PC jedoch auf D:, muss hier das eingehende "C:" bei dem Pulldown-Menü "Lokales Laufwerk" auf "D:" zugeordnet werden und
Zuordnung des DB-Laufwerkes
10. Die Restaurierung läuft nun einige Zeit, die ähnliche Abhängigkeiten hat wie bei der Sicherung und dann erscheint die Fertigmeldung.
Die Fertigmeldung kann gelegentlich mit Fehlern gemeldet werden, diese sind jedoch normalerweise irrelevant.
11. Nach diesem Ablauf ist die Restaurierung ist abgeschlossen! Alles ist wieder da, nun auf dem PC!
Dieser zweite Vorgang könnte natürlich ebenso gut nach einem Totalcrash der Master-Festplatte den zuletzt gesicherten Datenzustand wieder herstellen.

Sonntag, 24. Oktober 2010

ACDSee Pro 4 und einige RAW-Anzeigen im Grobvergleich

Der Start der Beta-Version von ACDSee Pro 4 mit dessen Neuentwicklung des integrierten RAW-Prozessors bot den Anlass zu einem ersten Vergleich von Alt zu Neu, also der Bildentwicklung von Pro 3 zu der Bildentwicklung in der Pro 4 Beta-Version.

Das muss sicher noch weiter verfolgt werden, macht in ganzer Tiefe jedoch wohl erst Sinn, wenn es in knapp einem Jahr zum Abschluss der Lieferversion gekommen ist.

Auffällig ist ein gravierender Unterschied in der Gradationskurve "Kamera" von Pro 3 (deutsch) zu der Ton Curve "Camera" der Pro 4 Beta (englisch) und damit ist jetzt nicht der sprachliche Unterschied gemeint.



Es ist naheliegend, hinter diesen Kurvendifferenzen deutlich erkennbare Unterschiede in der Interpretation der Bildsensordaten von Kamera-RAW-Dateien zu vermuten.










 Hier also zunächst jeweils die Hardcopy einer Canon 400D RAW-Aufnahme im Vergleich ACDSee Pro 3 und ACDSee Pro 4 Beta. Es wurde lediglich der Weißabgleich im RAW-Konverter von "As shot" auf "Auto" und zurück gewechselt, um den Prozessor zu einer "Eigenleistung" zu zwingen und nicht lediglich das Vorschaubild anzuzeigen.





















Der Unterschied ist tatsächlich bereits bei Betrachtung dieser Hardcopies augenfällig!

Da wir gerade dabei sind, nun noch einmal die gleiche Datei im Canon-eigenen Prozessor DPP 3.8 sowie im Entwickler des aktuellen Adobe Lightroom 3.0:

























Für mich scheinen sich die sich die Ergebnisse von ACDSee Pro 4 Berta und Lightroom 3 besonders bei den Blautönen angenähert zu haben. Das Ergebnis von ACDSee Pro 3 liegt dagegen eher nahe an dem des Canon DPP 3.8.

 Fraglich mag allerdings die Bedeutsamkeit solcher Nuancen sein, die mit wenigen geringfügigen Justagen an jedem der Konverter in die Richtung des persönlichen Geschmacks gedreht werden können. ;-)


Anders sieht es aus, wenn man einmal vergleicht, welches Ergebnis der Konverter Pro 4 im Vergleich zu bereits umgesetzten Aufnahmen von Analognegativfilmen (siehe an anderer Stelle dieses Blog) in Pro 3 zeigt. Aufgrund der invertierten Gradationskurven zeigen sich die Veränderungen des Konverters als massive Farbverfälschung im Rotbereich des Bildes, die keinesfalls mehr zu übersehen ist.

Hier stellt sich dann die Frage, ob der Fehler in Pro 3 auftrat und durch Pro 4 korrigiert wurde, oder ob Pro 4 in der Beta-Version jetzt einen Fehler macht, der bis zum Liefertermin wieder zu korrigieren ist.

Nachtrag im April 2011:
Nach einem Blick in die frisch ausgelieferte finale Version von ACDSee Pro 4 - leider vorerst nur in der englischen Version - ist festzustellen, dass es ACD gelungen ist, das Problem der Versions-Abweichungen zu lösen. Entwicklungen von älteren ACDSee-Versionen werden von Pro 4 automatisch als solche erkannt und entsprechend angepasst. Die oben beschriebenen Unterschiede sind somit NICHT mehr festzustellen!

Nachtrag im Mai 2011:
Nun wurde auch die deutsche Version final bereitgestellt und ich habe hier im Blog http://picasalosch.blogspot.com/2011/05/acdsee-pro-4-was-gibts-neues.html einige meiner ersten Eindrücke aufgeschrieben.

Montag, 26. Juli 2010

Schwarzweißbilder am PC entwickeln

Schwarzweißbilder am PC entwickeln
Digitale Farbfotos in Schwarzweißbilder umzusetzen ist im einfachsten Fall bereits in der Digitalkamera möglich, führt dann aber eher zu „farblosen“ Ergebnissen, die meist jene Knackigkeit vermissen lassen, die auch heute noch bei SW-Fotos begeistern können.

Auch fast jede Bildbearbeitungssoftware kann diese Einfachumsetzung per Farbentsättigung nachträglich durchführen, mit dem gleichen unbefriedigenden Ergebnis. Bessere Software bietet unterschiedlich komfortable Wege zu Entwicklung und Feintuning anspruchsvollerer Schwarzweißbilder.

Viele Programme bieten für diese Aufgabe den Kanalmixer an, am Beispiel von ACDSee Pro 3 zeige ich die Schritte der prinzipiellen Vorgehensweise dabei.

Ausgangsmaterial sollte immer ein geeignetes Farbfoto sein, welches aufgrund seiner Struktur das Potential für ein hochwertiges Schwarzweißbild aufweist. Keinesfalls sollte man dem oft gegebenen Rat folgen, aus misslungenen Farbbildern „wenigstens noch ein passables SW“ zu machen. Für das Beispiel an dieser Stelle habe ich einen Baumstumpf gewählt, dessen ausdrucksvoll genarbte Rindenstruktur in SW interessant sein müsste.

Das Farbfoto habe ich zunächst in ACDSee Pro 3 im Verarbeiten-Modus unter „Entwickeln“ aus einem RAW erzeugt, indem ich i.W. etwas Schatten und Lichter aus dem kontrastreichen Ursprungsbild zurück geholt habe.

Kanalmixer
Dann schalte ich dort um in das Register „Bearbeiten“ um zu den Funktionalitäten des Kanalmixers zu gelangen. Man findet ihn hier unter dem Vorgang „In Schwarzweiß konvertieren“.

In diesem Dialog kann im einfachsten Fall die Voreinstellung „Leuchtkraft“ gewählt werden, welche das oben beschriebene Standardergebnis liefert. Gleichzeitig zeigen die Regler für die Kanäle „Prozent Rot“, Prozent Grün“ und „Prozent Blau“ die Anteile der Farben am Bild, welche dem natürlichen menschlichen Sehen entsprechen sollen. Natürlich mag das wohl sein, jedoch oft nicht unbedingt ansprechend in meinem Sinn.

Dazu gehört aus meiner Sicht die Bildgestaltung durch Manipulation der Farbanteile in andere Verhältnisse zueinander, wodurch Details und Strukturen herausgearbeitet werden können, die so sonst nicht wahrnehmbar wären.

Was damit möglich ist muss man einfach einmal an verschiedenen Fotos ausprobieren, indem man die Regler der drei Farben unterschiedlich öffnet und schließt. Je nach Farbverteilung der Bildinhalte wird man feststellen, dass von jedem Farbregler andere Bilddetails in SW mehr durchgezeichnet oder abgeflacht werden.

Voreinstellungen
Für mich habe ich in ACDSee mehrere Voreinstellungen gespeichert, die in der Summe der Einzelfarbeinstellungen immer 100% ergeben, dabei jedoch jeweils die Farbe Rot, Grün oder Blau mit 80% dominieren lassen. Damit lässt sich schnell mal eben die Bildwirkung aller Varianten durchscrollen und einschätzen. Bei der konkreten Bearbeitung sollte man jedoch zusätzlich die Histogrammdarstellung einschalten, um die Aussteuerung der Farbkanäle optimal justieren zu können.

Mit Mischung und Opazität wieder zur Farbe
Nachdem durch die vorgenommenen Einstellungen ein Schwarzweißbild in der gewünschten Ausgestaltung entstanden ist, kann mit der Auswahl der „Mischung“ (Originalfarbbild zu Schwarzweißbild) und dem Regler der Opazität (Lichtdurchlässigkeit) durch dosierte Zugabe des Farbbildes eine Vielzahl interessanter Bildwirkungen herausgearbeitet werden. Die Resultate können durchaus wieder Farbbilder sein, jedoch oft mit wesentlich veränderter, intensiverer Bildwirkung.


Samstag, 16. Januar 2010

Selbstbau eines Fernauslösers


Während meiner Tests zum Selbstbau einer Aufnahmebühne zwecks Negativdigitalisierung fiel mir auf, dass ich einen drahtgebundenen Fernauslöser benötigen würde, um eine größere Menge Film vernünftig abfotografieren zu können. Der Infrarotauslöser, den ich besitze, ist dafür ungeeignet, weil er nur frontal vor der Kamera zuverlässig auslöst. Der Auslöser an der Kamera selbst ist mir für genau diesen Zweck zu mühselig zu bedienen. Und außerdem wollte ich ohnehin schon länger für verschiedene... ;-)


Bei den einschlägigen Versandhändlern fand ich sofort die gewünschten Geräte zwischen 10-20 €, als mir zufällig ein nicht mehr benötigtes Minimikrofon mit 2,5er-Klinkenstecker in die Hand fiel. Genau diesen Stecker benötigt man, um meine Canon 400D mit einem Fernauslöser zu verbinden. Damit war für mich klar, dass ich den Fernauslöser nicht kaufen sondern selbst bauen würde. Auch wenn sich das finanziell natürlich nicht lohnt.


Also begann die Suche nach den weiteren erforderlichen Bauteilen: einen Schalter, zwei Tasten sowie ein passendes Gehäuse. Die Schalter fand ich schnell in meiner „Restekiste“, ein passendes Gehäuse fehlte mir noch und besonderen Aufwand wollte ich dafür auch natürlich nicht treiben. Beim Lebensmitteleinkauf im Supermarkt sprang es mich dann förmlich an: eine Seifendose, so etwas habe ich schon in meiner Jugend als kostengünstiges Gehäuse für elektronische Basteleien benutzt.


Weil die technische Umsetzung eher trivial ist, erspare ich es uns nun, genau zu beschreiben wie die Löcher für die Schalter zu bohren und diese anschließend zu verlöten sind. Stattdessen lasse ich die Bilder sprechen. Einzig, dass die Masseleitung für alle Taster und Schalter die „Rückleitung“ bildet, soll hier noch erwähnt sein.


  • Der schräg nach vorne zeigende Taster (roter Draht) aktiviert die Kamera und damit in ihr diverse Messungen und schaltet den Autofokus ein, so als hätte ich den Auslöser der Kamera leicht angetippt.
  • Die oben stehende Taste (weißer Draht) löst die Kamera „richtig“ aus, schießt also ein Foto, wenn sie betätigt wird.
  • Die „Ein“-schaltung des Kippschalters (ebenfalls weißer Draht) hat eine besondere Funktion, wenn die Kamera auf „B“ und damit auf eine manuelle Belichtungszeit gestellt ist. Dann beginnt die Belichtung mit dem Betätigen des Auslösetasters und endet erst, wenn der Kippschalter wieder auf „Aus“ gestellt wird. Das ist also ideal für Langzeitbelichtungen.
 Zum Abschluss noch ein praktisches Feature. Die Seifendose in dieser Form bietet einerseits eine angenehm handliche "Benutzeroberfläche", birgt aber andererseits in ihrem Inneren genügend Platz, um als Stauraum für nicht benötigte Kabellänge zu dienen. Zur Verlängerung muss diese lediglich aus der Dose gezogen werden. Für noch weitergehende Verlängerungen werde ich mir eine 2,5er Klinkenbuchse, x Meter Mikrofonkabel und einen weiteren 2,5er-Klinkenstecker besorgen.