Schwarzweißbilder am PC entwickeln

Auch fast jede Bildbearbeitungssoftware kann diese Einfachumsetzung per Farbentsättigung nachträglich durchführen, mit dem gleichen unbefriedigenden Ergebnis. Bessere Software bietet unterschiedlich komfortable Wege zu Entwicklung und Feintuning anspruchsvollerer Schwarzweißbilder.
Viele Programme bieten für diese Aufgabe den Kanalmixer an, am Beispiel von ACDSee Pro 3 zeige ich die Schritte der prinzipiellen Vorgehensweise dabei.
Ausgangsmaterial sollte immer ein geeignetes Farbfoto sein, welches aufgrund seiner Struktur das Potential für ein hochwertiges Schwarzweißbild aufweist. Keinesfalls sollte man dem oft gegebenen Rat folgen, aus misslungenen Farbbildern „wenigstens noch ein passables SW“ zu machen. Für das Beispiel an dieser Stelle habe ich einen Baumstumpf gewählt, dessen ausdrucksvoll genarbte Rindenstruktur in SW interessant sein müsste.
Das Farbfoto habe ich zunächst in ACDSee Pro 3 im Verarbeiten-Modus unter „Entwickeln“ aus einem RAW erzeugt, indem ich i.W. etwas Schatten und Lichter aus dem kontrastreichen Ursprungsbild zurück geholt habe.
Kanalmixer
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Dazu gehört aus meiner Sicht die Bildgestaltung durch Manipulation der Farbanteile in andere Verhältnisse zueinander, wodurch Details und Strukturen herausgearbeitet werden können, die so sonst nicht wahrnehmbar wären.
Voreinstellungen
Für mich habe ich in ACDSee mehrere Voreinstellungen gespeichert, die in der Summe der Einzelfarbeinstellungen immer 100% ergeben, dabei jedoch jeweils die Farbe Rot, Grün oder Blau mit 80% dominieren lassen. Damit lässt sich schnell mal eben die Bildwirkung aller Varianten durchscrollen und einschätzen. Bei der konkreten Bearbeitung sollte man jedoch zusätzlich die Histogrammdarstellung einschalten, um die Aussteuerung der Farbkanäle optimal justieren zu können.
Nachdem durch die vorgenommenen Einstellungen ein Schwarzweißbild in der gewünschten Ausgestaltung entstanden ist, kann mit der Auswahl der „Mischung“ (Originalfarbbild zu Schwarzweißbild) und dem Regler der Opazität (Lichtdurchlässigkeit) durch dosierte Zugabe des Farbbildes eine Vielzahl interessanter Bildwirkungen herausgearbeitet werden. Die Resultate können durchaus wieder Farbbilder sein, jedoch oft mit wesentlich veränderter, intensiverer Bildwirkung.